Typ: 6,8 KR Seekreuzer
Konstrukteur: Paul Böhling Hamburg-Harburg
Gebaut: 1965 von der Werft Böhling/Rieckborn/Neubert
Baumaterial: Stahl verschweißt, S-Spant
Technische Daten:
Länge ü. Deck | 9,82 m |
Breite | 2,93 m |
Tiefgang | 1,40 m |
Verdrängung | 5,9 t (1,7 t Bleiballast) |
Segelfläche | 45 qm |
Das Schiff SONJA entstand 1965 auf der Werft Paul Böhling HH-Harburg.
Ein Freund von Paul Böhling, Herr Herbert Rickborn hatte bei einem Gespräch und angeblich einem Bierchen die Idee, er solle doch ein Schiff für ihn bauen. Gesagt getan und Bootingenieur Böhling zeichnete einen Riss und es wurden zwei (belegt) oder drei Schiffe (nicht belegt) gebaut. Leider wurden die Schiffe nirgendwo wieder aufgefunden…so soll SONJA die einzig überlebende aus der Kleinserie sein.
Ein weiteres Problem war, die Frau von Herbert Rickborn vom Bau des Schiffes zu überzeugen, die von der Aktion nicht wahrlich überzeugt war.
Herr Rickborn hatte die Idee, das Schiff auf den Vornamen seiner Frau zu taufen, ob sie dies zur Bedingung machte, um dem Bau zuzustimmen ist nicht überliefert.
Nachdem Sonja fast fertig gestellt war, saßen Böhling und Rickborn in der Fertigungshalle und betrachteten das Schiff von der Seite und den beiden, scheinte der Aufbau etwas zu hoch und klobig und deshalb wurde er etwas flacher gestaltet, sodass SONJA angeblich das einzige Schiff in der Serie mit dieser besonderen Silhouette ist.
Das Schiff war von 1965 bis 2019 in Familienbesitz…von Herbert und seinem Sohn Christian Rickborn. Von 2019 bis 2023 war es hier in Flensburg bei dem Zweiteigner und ab April 2023 ist es in meinem Besitz.
Aus Wikipedia:
Paul Böhling (\* 6. März 1906 in Tönning; † 9. Januar 1968 in Hamburg-Harburg) war ein deutscher Schiffbauingenieur, Yachtkonstrukteur und Werftbesitzer in der Nachkriegszeit des Zweiten Weltkriegs.
Seine Boot- und Yachtrumpfkonstruktionen baute er hauptsächlich aus dem Werkstoff Stahl, welchen er nicht nietete, sondern in Vollschweißbauweise verband, zur damaligen Zeit ein relativ teures und für den privaten Yachtsektor kaum angewandtes Verfahren. Des Weiteren testete er als erster europaweiter Konstrukteur Privatyacht-Rumpfkonstruktionen im Schleppkanal der Schiffbau-Versuchsanstalt in Hamburg und baute die erste deutsche Aluminium-Hochseeyacht. Paul Böhling war zudem amtlicher Vermesser des Deutschen Segler-Verbandes (DSV).
Böhlings Leidenschaft für die Konstruktion von Booten und Yachten, gepaart mit innovativem und technisch unkonventionellem Denken, hat eine Vielzahl und große Bandbreite von erfolgreichen Sportbooten entstehen lassen. Ein Meilenstein seiner Boots- und Yachtbaukarriere ist der „Blitz-Jollenkreuzer“ (Bauzeit 1942–46). Weiterhin für die Aufbaujahre seiner Werft bedeutend sind die von der nationalen und internationalen Presse beachteten, Renommee-Projekte wie die Kreuzer-Rennyacht „Romance“ (Fertigstellung 1951), der Seekreuzer „Inschallah“ (Fertigstellung 1952) und die 17 Meter (Länge über alles) Aluminium-Hochseeyacht „Kormoran“ (Fertigstellung 1953).
Paul Böhling galt als Querdenker. Der Materialschwerpunkt für die Rümpfe der Böhling-Yachten und Boote war aus seiner Überzeugung Stahl oder Aluminium. Diese Ansicht vertrat er vehement in Fachkreisen und in der Öffentlichkeit. Damit machte er, weit über die Hamburger Landesgrenzen hinaus, den Yacht-Stahlbau im Sportbootsektor populär und brachte ihm schon zu Lebzeiten den Titel Genius mit eisernem Willen ein.
Viele der Paul Böhling-Yachten segeln noch aktiv als sogenannte Klassiker auf in- und ausländischen Meeren. Zurzeit sind laut Datenbank neunundvierzig existente, seetaugliche Böhling-Yachten und -Boote im weltweiten Online-Register klassischer Yachten registriert. Die meisten davon entstanden unter eigener Regie in seiner Werft „Paul Böhling Yacht- und Bootswerft“ in Hamburg-Harburg. Bei vielen anderen Werften dienten allerdings Böhling-Risse ebenfalls als Konstruktionsvorlage. (Auszug aus Wikipedia)
Ebenfalls wird SONJA im www.Yachtsportmuseum.de Register Klassischer Yachten geführt.